Lea Thermann, Martin Mayer, Iris Bendzuk und Sabine Buck (v. l.)
© Jürgen Schindler
Lea Thermann, Martin Mayer, Iris Bendzuk und Sabine Buck (v. l.)

Seelsorge-Team am FEK komplett

Im Neumünsteraner Krankenhaus sind vier Seelsorgende für Patient:innen, Personal und Angehörige da

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Sie sind immer für Patient:innen, Angehörige und Mitarbeitende am Friedrich-Ebert-Krankenhaus (FEK) in Neumünster ansprechbar - und jetzt wieder komplett. Die Pastorinnen Lea Thermann und Sabine Buck bilden gemeinsam mit Diakonin Iris Bendzuk und Pastoralreferent Martin Mayer das neue ökumenische Seelsorge-Team. Zur offiziellen Begrüßung am Freitag sind alle Vier mit Gästen zu einer Andacht in der Jonakapelle am FEK zusammengekommen.

Durch die Corona-Pandemie, Krankheit und Fluktuation ist die Krankenhausseelsorge in den vergangenen Jahren in Neumünster kräftig durchgeschüttelt worden. Immer wieder mussten Vertretungskräfte ran, mit viel Engagement, aber eben nur auf Zeit. „Jetzt kann es endlich wieder Stabilität geben. Das fühlt sich wirklich gut an“, freut sich Sabine Buck. Im Team ist sie die Dienstälteste, seit 2013 an Bord. Jüngster Neuzugang ist ihre Kollegin Lea Thermann. Sie hat am 1. März im FEK angefangen und war zuvor Pastorin in Schönberg.

Viel Zeit, um in aller Ruhe miteinander warm zu werden, hat das Team nicht wirklich. Die Seelsorgenden sind sehr gefragt bei Patient:innen, Angehörigen und Personal. „Wenn Menschen im Krankenhaus liegen, sind sie raus aus dem Alltag. Manche ziehen in dieser Situation so etwas wie eine Lebensbilanz und blicken noch einmal ganz anders auf ihre Geschichte“, hat Thermann bereits festgestellt. Aus dem Plaudern übers Wetter können sich tiefgründige Gespräche entspinnen. „Das habe ich noch nie jemanden erzählt“. Diesen Satz hören die Seelsorgenden immer wieder von Kranken. Wichtig findet Bendzuk dabei: „Wir kommen nicht mit schlauen Ratschlägen. Die Pille für die Seele gibt es nicht.“ Vielmehr gehe es darum, zuzuhören und Halt zu geben.

Kaum eine Rolle spielt in den täglichen Begegnungen am Krankenbett die Konfession. „Da liegt ein Mensch: egal ob evangelisch, katholisch oder gar nicht in der Kirche“, beschreibt es Mayer. Religiöse Themen spielten meist versteckt eine Rolle. „Zum Beispiel, wenn mich Menschen fragen, was für sie danach kommt und dabei eigentlich ihren Tod meinen.“

Die Arbeit als Seelsorgende ist aber deutlich mehr als der Klassiker am Krankenbett. Darin ist sich das Team einig. Von der zufälligen Begegnung mit besorgten Angehörigen im Fahrstuhl, dem zwanglosen Kaffee mit Pflegekräften im Pausenzimmer bis hin zur Taufe des Kindes einer Ärztin. „Und der Gottesdienst einmal im Monat in der Jonakapelle ist etwas ganz Besonderes“, weiß Bendzuk. „Man ist dicht an den Menschen dran, viele sind berührt und hinterher kommt man ins Gespräch.“ Übrigens erfahren die Patient:innen vom Gottesdienst eher nebenbei, beim Frühstück. Zwischen Brötchen und Marmelade liegt am Vortag einfach eine Einladung auf jedem Tablett.

Dass die Arbeit als Seelsorgende am FEK manchmal an den Kräften zehrt, dass einem die Geschichten manchmal noch nach Feierabend verfolgen, das sei halt so, meinen die Teammitglieder. „Ich gehe jeden Tag wieder gerne ins Krankenhaus, weil es eine wertvolle, sinnstiftende Arbeit ist“, bekräftigt Bendzuk. Und ihre Kollegin Buck fügt hinzu: „Wenn Vertrauen entsteht und Leute sich öffnen, ist das immer wieder ein Geschenk.“

Die Seelsorge am Friedrich-Ebert-Krankenhaus in Neumünster wird getragen vom evangelischen Kirchenkreis Altholstein und dem katholischen Erzbistum Hamburg.

Jürgen Schindler,