Aus heiterem Himmel

Pröpstin Almut Witt

© Anna Leste-Matzen

von Pröpstin Almut Witt


„Es wird alles immer schlimmer!“, so höre ich den einen oder die andere sagen. Meist verbunden mit einem tiefen Seufzen. Manchmal geht es mir ganz ähnlich. Da sehe ich nur, was schwer ist oder bedrohlich. Da fehlt mir jeglicher Mut.

„Euer Herz erschrecke nicht!“, so lese ich Worte, die von Jesus überliefert sind. Er sagte sie im Abschied zu denen, die ihm nahe waren. Denn als er ihnen sagte, dass er sterben wird, verloren sie allen Mut. An Gründonnerstag erinnern wir in unseren Kirchen an die letzte Feier, bei der Jesus mit seinen Freundinnen und Freunden zusammen war. Da kündigte er an, dass er sterben werde. Das Erschrecken war groß. Gerade waren sie noch fröhlich beieinander. Und nun das. Mitten im Leben der Tod.

„Aus heiterem Himmel“, so heißt es oft, wenn ein Mensch plötzlich stirbt. Da braucht es Zeit und Zuversicht. „Euer Herz erschrecke nicht!“, diesen Satz kann ich mir dann nicht selbst sagen. Dazu brauche ich andere Menschen. Dazu brauche ich Gott.

Der Tod Jesu bleibt für unseren Glauben eine Herausforderung. Warum musste Jesus sterben? War damit auch alle Hoffnung dahin?

Jeder Tod bleibt auch für uns heute eine Herausforderung. Ob im eigenen Leben oder im Weltgeschehen.

Da brauchen wir Zuversicht. Diese finde ich in unserem Glauben. In dem Glauben, der darin seinen Grund hat, dass Gott den Tod überwindet und uns ermutigt: „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott!“. Wie das aussehen kann, erfahren wir schon bald. Denn Ostern kommt, gewiss.