Fliegt die Welt morgen in die Luft?
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von Pastorin Sabine Klatt, Jakobi-Kirchengemeinde Kiel
Morgen, am 6. August jährt sich zum 78. Mal der Abwurf der Atombombe über Hiroshima. Was haben Menschen damit anderen Menschen angetan! Wie schuldig sind Menschen an Menschen geworden! Was haben Menschen der armen Erde angetan!
In diesen Tagen begleitet uns die Angst, was noch passieren könnte. Saporischija ist ein solcher Angstort. In den umliegenden Städten und Dörfern spielen Kinder und versuchen, die Bedrohung zu vergessen. Wir leben wie auf einem Pulverfaß - so ist das Gefühl unserer Zeit. Geht die Welt morgen in die Luft? Weil Menschen aus Machtgier keine Grenzen mehr kennen? - „Wenn Gott nicht vergeben würde, gäbe es diese Welt nicht mehr!“ hat Papst Franziskus gesagt. In der Tat, dass diese Welt noch steht, ist ein Wunder. Es weist auf den hin, der diese Welt trotz allem in seinen Händen hält.
Vergibt er tatsächlich das, was wir mit seiner Erde machen - Glyphosat, Pestizide, Bau von AKWs in Europa bis 2045 und noch vieles mehr? Ich halte es hier wie Franziskus und vertraue auf Gottes Liebe, die uns Menschen dem selbstverschuldeten Schlamassel nicht überlässt. Dennoch ist Gott kein debiler Alter, der zu allem nur zahnlos lächelt. Wer die Erde verletzt, verletzt damit auch ihren Schöpfer. Unser Umgang mit seiner Erde lässt uns schuldig werden ihm gegenüber. Sein Vergeben aber hat ein Ziel: das wir fähig werden, anders mit der uns anvertrauten Schöpfung umzugehen. Dazu schenke er uns allen Mut!