Göttliches Lachen

Pastor Marcus Book

© Jürgen Schindler

von Pastor Marcus Book, Kirchengemeinde Einfeld, Neumünster


Wann haben Sie das letzte Mal so richtig gelacht? So aus vollem Herzen, unbeschwert, frei heraus?

Wir haben nicht viel zu lachen, wenn wir auf das Geschehen in der Welt schauen. Auch der Blick auf das, was sich vor unserer Haustür abspielt (und nicht selten dahinter), lässt uns nicht nur Freudenschreie machen.

Und ganz unabhängig von persönlichen Schicksalen und weltpolitischen Wendungen sagt man ja gerade uns Christen eine gewisse Humorlosigkeit nach. Kirche hat nach wie vor den Ruf, Trost zu ermöglichen und zuzusprechen. Wir sind gut darin, über Leid und Leiden zu sprechen. Aber dass wir zum Lachen einladen ist, vielleicht sogar zurecht, nicht unbedingt das Erste, was man von uns erwartet.

Schon in der Bibel wird wenig gelacht: Zumeist wird erst für die Zukunft versprochen, lachen zu können, wenn die arge Welt überwunden ist. Übermäßiges, gar närrisches Lachen wird sogar verurteilt.

Nur einmal ist es anders: Sara und Abraham sind ein an Lebensjahren alt gewordenes Ehepaar, die doch noch ein Kind bekommen sollen. Die Absurdität dieser Ankündigung lässt sie beide (besonders aber Sara) von Herzen lachen. Das Kind bekommt schließlich den Namen Isaak, was schlicht bedeutet: Er lachte. Gemeint ist dabei wohl kein anderer als Gott selbst.

Was für ein wundervoller Gedanke – auch Gott kann lachen. Nicht nach dem Motto „Wer zuletzt lacht, lacht am besten“, sondern laut schmunzelnd über die unerwarteten Fügungen oder verrückten Gegensätze in seiner Schöpfung.

Auch Gott kann offensichtlich fröhliche Augenblicke zulassen. Denn die braucht es, damit wir neben all dem, was uns zurecht beschäftigt und Sorgen bereitet, die schönen Seiten des Lebens nicht übersehen. Dass wir aufatmen können, und Kraft gewinnen für die Aufgaben, die dann ab übermorgen wieder auf uns warten.