Nur kleine Anfänge?!

Nach jetzt zwei langen Jahren Coronakrise ist meine Seele wirklich müde. Aber ich sehe auch: es ist Land in Sicht! Und dann geschieht das Unerwartete: Putin greift die Ukraine an und wir stehen in einer weiteren lebensbedrohlichen Krise.

Am ersten Tag dachte ich noch: Das ist übertrieben! Das kann nicht sein. Irgendwelche Journalisten wollen sich nur wichtigmachen. Aber dann wird klar: Es ist wahr. Es gibt schon jetzt viel zu viele Tote und Verletzte. Viel zu viel sinnlose Zerstörung. Soldaten, die belogen und missbraucht werden. Friedliebende Menschen, die mundtot gemacht werden. Ein Volk, dass eigentlich hoffnungslos unterlegen ist und bereit ist für die Freiheit alles zu geben.

Irgendwas in mir sagt: Ich kann nicht mehr! Einfach nur abtauchen.

Aber dann nehme ich in mir irgendwann Gottes leise Stimme wahr. Es sind die gleichen Worte wie ich sie schon aus den letzten beiden Jahren kenne: “Verachte nicht die kleinen Anfänge - schätze das nicht gering!” (nach Sacharja 4, 10).

Es ist so leicht einfach aufzugeben. Zu sagen: Jetzt muss es große Lösungen geben! Die da oben müssen jetzt....

Es ist auch leicht alle Versuche sich aufzubäumen abzuwerten als: Idealistisch und nutzlos.

Aber auch der kleinste Anfang, das kleinste Zeichen für den Frieden, mein Gebet, mein gutes Wort, mein siebenarmiger Leuchter im Fenster, meine Geste des Respektes ist nicht wenig! Pass auf, dass du das nicht geringschätzt! Alles friedliche Leben fängt klein an!