Vom Suchen und gefunden werden

Pastor Gunnar Engel

© Jürgen Schindler

von Pastor Gunnar Engel, Apostelgemeinde Kiel


„Der Menschensohn ist gekommen, Verlorene zu suchen und zu retten.“ Lukas‬ ‭19‬,10‬ ‬‭

Diese Worte sind eine ziemlich große Ermutigung für alle, die nach Gott suchen: Er sucht uns, sogar mehr, als wir ihn suchen. Um ehrlich zu sein: Wenn Menschen Gott suchen, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass Gott sie bereits sucht, sonst würden sie ihn gar nicht erst suchen. Seltsam, aber wunderbar.‬

Unser Sohn und ich haben gerade die Geschichte von Zachäus in der Bibel gelesen. Zachäus war Steuereintreiber und ein entschlossener Gottsucher. Er wollte Jesus sehen. Das wollte nicht jeder. Das tut auch heute nicht jeder. Woher kam dieser Drang? Sicherlich war Zachäus neugierig auf den Wundertäter, über den viele Leute sprachen. Aber bei ihm war es etwas Tieferes. Jesus zu sehen war für Zachäus so wichtig, dass er auf einen Baum kletterte, von dem aus er einen besseren Blick hatte und seine mangelnde Körpergröße ausgleichen konnte. Irgendetwas tief in ihm schaute von diesem Ast herunter. Es war etwas, das all sein Reichtum vom Steuereintreiben nicht befriedigt hatte. Er sehnte sich nach etwas, aber er wusste nicht wirklich, wonach.

Unser Sohn liebt diese Geschichte. Nicht nur, weil endlich mal jemand Kleines im Mittelpunkt steht, sondern weil die schönste Überraschung dann noch kommt: Zachäus war selbst derjenige, der gesucht wurde! Jesus hatte nach ihm gesucht und wollte noch am selben Tag in sein Haus kommen. Zachäus war nicht so sehr ein Finder als vielmehr einer, der gefunden wurde. Das ist die Geschichte eines jeden Gottsuchenden. Vielleicht ist es heute ja sogar deine Geschichte…