Weihnachtslied mit dunklem Rand

Christian Kröger

© Jürgen Schindler

von Pastor Christian Kröger, Personal- und Organisationsentwicklung Altholstein


„Fairytale Of New York“ ist kein traditionelles Weihnachtslied und doch landet es in jedem Jahr wieder in den Top 40 der beliebtesten Weihnachtssongs. Vor 36 Jahren veröffentlichte die Celtic Folk Punk Band Pogues dieses Lied, in dem es um einen irischen Einwanderer geht, der seinen Rausch am Weihnachtsabend in einer Ausnüchterungszelle der New Yorker Polizei ausschläft. Er träumt dabei von seiner zerbrochenen Beziehung und seinen Hoffnungen und Träumen, die durch Drogen und Alkohol zerstört wurden. Der Sänger Shane MacGowan und seine Duettpartnerin Kirsty MacColl liefern sich einen melancholischen Dialog und beschimpfen sich darin so heftig, dass dieses Lied aufgrund der Wortwahl von einigen Sendern nicht gespielt wurde. Ob es noch Hoffnung gibt für dieses glücklose Paar, bleibt in dem Lied offen.

Allein das Läuten der Weihnachtsglocken (and the bells are ringing out for Christmas day) und die Melodie des Liedes, eine Mischung aus Weihnachtslied und Irish Folk, hält einen Spalt für Sehnsucht und Hoffnung offen.

Es ist ein Lied für die, die kein gutes Jahr hinter sich und vielleicht ein noch schlimmeres vor sich haben. Diejenigen, denen das Lebensglück nicht lacht, können sich in „Fairytale Of New York“ wiederfinden. Und genau darin trägt es die Weihnachtshoffnung, wie sie im Alten Testament prophezeit ist: „Das Volk, das in der Finsternis lebt, sieht ein großes Licht; hell strahlt es auf, über denen, die ohne Hoffnung sind. (Jesaja 9, 1).