Besinnen
© Jürgen Schindler
von Pastor Johannes Hacker, Luthergemeinde Neumünster
„Besinn Dich doch mal!“ Ein Satz, den ich schon lang nicht mehr gehört habe.
Vor wenigen Tagen hörte ich ihn aber von einer Mutter. Sie brachte ihren Ärger über das unvernünftige Verhalten ihres Sohnes zum Ausdruck. Ob er verstand, was sie wollte? Das weiß ich nicht.
Ich dachte nur: Welch seltenes, ungewöhnliches Wort – besinnen. Aber irgendwie auch schön. „Denk doch mal nach.“ „Überleg, bevor du handelst.“ Das hatte die Mutter wohl sagen wollen. Wie gut wäre es, wenn das jeder tun und besonnen durchs Leben gehen würde. Eben mit allen Sinnen, aufmerksam und bedacht. Manche Entscheidung würde anders getroffen werden, manches Leben anders verlaufen. Mit allen Sinnen durchs Leben gehen. Dazu gehört auch, einen Sinn für Schönheit, für das Gute, oder für die Bedürfnisse des anderen zu haben.
Für mich als Christ gehört zu einem besonnenen Leben, zudem den Sinn des Lebens im Blick zu behalten und damit Gott als den Ideengeber des Lebens. Das fängt damit an, dass ich lerne einen Sinn für Gottes Wirken in meinem Leben zu bekommen und Glauben erlerne.
Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat (Psalm 103,2). Dankbarkeit ist die Antwort des Glaubens auf Gottes gutes Wirken. Natürlich muss dieses erstmal wahrgenommen werden. Gott sei Dank hat Gott uns dazu Sinn und Verstand gegeben. Lässt er uns staunen über die Schönheit der Natur, über den Geruch von Blumen oder über das Lächeln eines neugeborenen Babys. Zugleich ist er aber auch in den schweren Zeiten des Lebens da. Gibt er die nötige Kraft, wenn wir ihn darum bitten.
Wie hat Gott in Ihrem Leben oder im Leben Ihrer Familie gewirkt? Wie wird Gott für Sie erfahrbar? Darüber lohnt es sich nachzusinnen und sich darauf zu besinnen.