Lust auf Advent?

Haben Sie Lust auf Advent? Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Klimakatastrophe, hohe Preise, abgedimmte Weihnachtsmärkte und eine Fußball-Weltmeisterschaft, die uns nicht behagt. Entspanntes Feiern sieht anders aus. Doch kommt es darauf im Advent eigentlich an, auf Dauerentspannung und Punsch-Seligkeit?

Die Adventszeit war schon immer eine Zeit des Umbruchs, der Besinnung, der Umkehr und der Neuausrichtung. Gott kommt in Jesus in diese Welt, gerade weil sie nicht in Ordnung ist, weil es Unfriede und himmelschreiende Zustände gibt und uns unsere Angst viel zu oft leitet. Er entzündet ein Licht, das heller ist als alle Weihnachtslichter, denn er selbst ist das Licht. Es will ein Licht der Hoffnung für uns sein, dass wir nicht allein in dieser leidenden und komplexen Welt sind. Gott ist an unserer Seite und er bleibt es auch, egal, wie die Zeiten sich verändern. Gerade, weil die Krisen in diesem Jahr vielfältiger geworden sind, kann wieder in den Mittelpunkt rücken, auf was es wirklich ankommt. Gottes Liebe drängt ihn, in dieser Welt Mensch zu werden. Was hält uns eigentlich davon ab, es ihm nachzutun? Wieder ein Mensch zu werden, wie Gott ihn sich gedacht hat. Voll Hoffnung, wertschätzend, liebevoll, rücksichtsvoll, zugewandt, hilfsbereit, barmherzig, tolerant und getragen von der Liebe Gottes.

Joachim Gauck schreibt in einem Brief an seine Enkelin: „Zu hören, zu glauben, sich darauf zu verlassen, dass wir ganz zuletzt, vielleicht ganz am Ende (oder auch ganz plötzlich) nicht mehr unserer Angst gehören, sondern Gott, dass eine stärkere Liebe existiert als die, die wir Menschen zustande bringen, lässt manche Menschen Hoffnung finden, wenn andere aufgeben.“ Haben Sie Lust auf Advent?