O Tannenbaum

Pastorin Maike Windhorn-Stolte

© Stefanie Rasmussen-Brodersen

von Pastorin Maike Windhorn-Stolte, Bugenhagenkirchengemeinde Neumünster


Ich mag ihn sehr: Groß und schön gewachsen, die Nadeln dunkelgrün, um die 5m hoch – so wird er in unserer Kirche stehen. Wie jedes Jahr. Das Schmücken hat unsere Küsterin zu einem Event gestaltet, mit Pfadfindern und Menschen ganz unterschiedlichen Alters. Zu Weihnachten dann gibt es die Rückmeldungen, er bewegt die Herzen der Menschen. Für mich gehört er einfach dazu. Wenn wir Heiligabend am Ende „O du fröhliche“ singen, das Licht aus ist und die Kerzen am Baum leuchten: Dann zieht die Freude in jeden Winkel des Herzens ein.

Das tut gut, denn wir sehnen uns nach Licht in den dunklen Stunden, wir brauchen Hoffnung. Weihnachten ist das Fest, das uns Zukunft schenkt. „Als die Welt verloren, Christus ward geboren“, heißt es in einem polnischen Weihnachtslied. Ja, vieles in der Welt ist nicht gut. Ich denke an die Menschen in der Ukraine, wie kalt es dort jetzt ist. Und an so manch russischen Mann, der am liebsten nur noch weg möchte. Ich sorge mich um die Natur und die Klimaveränderungen, um so vieles mehr. Und genau deshalb brauche ich ein hoffendes Herz und kein verzweifeltes. Weihnachten war ein Startpunkt, die Begegnung später mit Jesus bewegte die Menschen. Aus der Freude über seine Nähe und über die Liebe Gottes, die sie in ihm spürten, veränderten sich die Menschen. Hoffnung kann Berge versetzen, Furcht lässt sie über uns einstürzen.

Über dem Tannenbaum wird in unserer Kirche ein großer Stern strahlen. Er ist das Zeichen, dass sich Himmel und Erde in dieser Nacht, in Jesu Geburt nahekommen. Ein Funkeln dieses Lichts wird bleiben. Wir dürfen es hineinnehmen ins nächste Jahr, unseren Weg gehen mit Licht im Herzen. Und die Welt ein wenig heller machen.