Ostern heute

Almut Witt

© Anna Leste-Matzen

von Almut Witt, Pröpstin


Ostern hat es wahrlich nicht leicht. Wer weiß schon, was wir an diesem Wochenende feiern? Ja, schön ist es, dass viele frei haben. Wie schön, dass viele nach 7 Wochen Verzicht auf das eine oder andere endlich wieder Süßes oder einen Schluck Wein genießen mögen. Und wieviel Freude ist da, wenn Kinder auf Ostereiersuche gehen. Ihnen allen steht die Freude ins Gesicht geschrieben.

"Dürfen wir das?" ist die Frage, die uns in diesen Tagen auch bewegt. "Können wir uns freuen, wenn nicht weit entfernt von uns, Menschen um ihr Leben fürchten; auf der Flucht sind; sterben?". Diese Fragen berühren manche im Moment sehr. Gleichzeitig können wir uns diese Fragen an jedem Tag stellen. Denn immer ist Krieg, irgendwo. Immer hungern Menschen, anderswo. Immer leiden Menschen an vielen Orten dieser Welt und auch bei uns.

Deshalb steht Ostern nicht für sich allein. Karfreitag und Ostern gehören zusammen. Leid und Freude, Tod und Auferstehung sind nicht voneinander zu trennen. Wir sehen das furchtbare Leid und geben die Hoffnung doch nicht auf, dass Frieden möglich ist. Wir erleben selbst manch Schweres und vertrauen doch darauf, dass wir im Schweren nicht untergehen. Wir erleben diese Welt als von allen guten Geistern verlassen und hören doch die Zusage Gottes: "Ich bin mit Euch alle Tage bis an der Welt Ende!"

Die österliche Zuversicht wünsche ich Ihnen allen.