Sehen wir uns morgen?
© Anna Leste-Matzen
von Pröpstin Almut Witt
Morgen ist Reformationstag, ein Feiertag für alle, ob Kirchenmitglied oder nicht. Was für ein Geschenk.
/In vielen unserer Kirchen wird daher auch morgen zum Gottesdienst eingeladen. Und die Gestaltung der Gottesdienste ist vielfältig. So bunt, wie unsere Kirche ist. Wie schön. Es gibt traditionelle Gottesdienste und experimentelle; manche sind voller Musik, andere eher ruhig und nachdenklich gestaltet. So, wie unsere Zeit augenblicklich ist.
Ich bin noch nicht entschieden, wohin ich gehen werde; aber gehen werde ich auf jeden Fall. Das lass ich mir nicht nehmen. Vielleicht sehen wir uns?
Der Reformationstag erinnert uns in unserer Kirche daran, dass wir in einer Spannung stehen zwischen Erneuerung und Bewahrung. Das ist keine einfache Aufgabe. Bewahren wollen wir natürlich unsere Wurzeln. Wir glauben an Gott. Dieser Glaube verbindet uns mit unseren jüdischen Geschwistern. Wir glauben an Jesus Christus. In ihm wurde noch einmal greifbar, worauf es in unserem Leben ankommt: allen Menschen Gottes Liebe nahe zu bringen, in Wort und Tat. Und wir glauben an die Heilige Geistkraft. In ihr erleben wir, dass Gott nicht weit weg ist. Und wir glauben fest, dass Gottes Liebe allen Menschen gilt, egal welcher Herkunft.
Gleichzeitig machen wir uns als Kirche auf den Weg und probieren Neues aus. Das ist wichtig, um auch heute sprachfähig zu sein und offen für alle, die uns brauchen und Gott suchen. Daher freue ich mich, wenn wir uns sehen, nicht nur morgen.
