Was für ein Auftritt!

Gigantischer Jubel, Menschen rufen voller Begeisterung und sind total aus dem Häuschen. Sie schwenken Palmenzweige wie Fahnen und bedecken damit den Weg – klingt nach einem VIP-Auftritt mit rotem Teppich, vielen Kameras und Blitzlicht, oder?

Aber dann kommt er an. Auf einem Esel. Kein Pferd, keine Rüstung, kein Geprotze, kein Drama – sondern ein Esel. Wirklich kein Tier für den roten Teppich, sondern für die Arbeit. Understatement statt Prunk. Nahbar statt abgehoben.

Darum geht’s doch: Jesus hat nicht vor, zu glänzen – wofür auch? Er will nicht beeindrucken, sondern einfach zeigen: Ich bin da. Nah dran. Nicht über dir, sondern bei dir. Begleitend. Im Alltag, im Durcheinander, in deinem Jubeln, deiner Traurigkeit und wo du sonst gerade so bist.

Gott ist gar nicht so weit weg, wie es manchmal scheinen mag. Und Gott kommt dann auch genau da an, wo wir gerade sind. Und Gott wird wohl auch herzlich egal sein, wie wir in dem Moment aussehen. Gott ist da – leise, unauffällig, aber genau richtig.

Palmsonntag ist nicht nur die Geschichte vom Einzug in Jerusalem, sondern es ist die Erinnerung daran, dass das Große oft im Kleinen steckt. Und daran, dass echte Stärke manchmal ganz still daherkommt.

Also: Augen auf. Nicht alles, was wichtig und gut ist, kommt laut daher und braucht den großen Auftritt.