Was Gott und Wasser gemeinsam haben

Corinna Weißmann-Lorenzen

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von Pastorin Corinna Weißmann-Lorenzen, Bokhorst


Wasser begegnet uns überall im Leben. Ohne Wasser gäbe es kein Leben. Wasser kommt auf so unterschiedlicher Weise vor: als einzelne Tropfen, die als Regen vom Himmel fallen, als großes Gewässer, in dem wir untertauchen können oder im gefrorenen Zustand, als Eis, das uns tragen und uns ins Rutschen bringen kann. So unterschiedlich, wie Wasser uns auch begegnen kann, es bleibt immer Wasser.

So ist es auch mit Gott. Gott begegnet uns ganz unterschiedlich, er hat verschiedene Erscheinungsformen und diese feiern wir Christ*innen am Sonntag Trinitatis. Trinitatis ist kein römischer Mädchenname, kein überflüssiger Sonntag im Kirchenjahr, auch kein Objekt theologischer Spitzfindigkeiten. Trinitatis ist: Gott für uns. Wir feiern, dass uns Gottes allumfassende Liebe umgibt und er sich in vielen Facetten und Erscheinungsformen uns zeigt.

Wir können Gott als liebende Mutter oder Vater wahrnehmen. Gott kommt uns in Jesus nahe, wurde Mensch, lebte als Mensch mit allem, was dazu gehört, Freude, Glück, Schmerzen, Wut, Ärger, Enttäuschungen, Liebe und Tod. Gott wurde Mensch, um uns Menschen so nahe wie möglich zu sein und in Jesus Christus, seinem Sohn, unserem Bruder ist ihm das gelungen. Und dann haben wir Gottes Heilige Geistkraft, die vielleicht am schwersten für uns zu fassen ist. Sie können wir als belebenden Wind, als wärmende Decke, in fruchtigen Erdbeeren, in einem Lächeln oder vielem anderen wahrnehmen.

Gott offenbart sich uns und seine Liebe auf so unterschiedliche Weise, wie sich Wasser uns zeigen kann und trotzdem ist es immer ein und derselbe Gott und es ist immer Wasser. Ich wünsche euch, dass ihr Gott in dieser Unterschiedlichkeit immer wahrnehmen könnt.