Wie ein Baum am Wasser

Pastorin Maike Windhorn-Stolte

© Stefanie Rasmussen-Brodersen

von Pastorin Meike Windhorn-Stolte, Kirchengemeinde Bugenhagen Neumünster


Da steht sie. Eine Blutbuche mit mächtigem Stamm; es bräuchte drei Menschen, sie zu umfassen. Weit spannen sich die Zweige aus, überall zeigt sich das frische Laub. Ein wunderbarer Baum, wie viele Jahrzehnte er wohl schon erlebt hat?

Ich habe ihn diese Woche in Breklum gesehen. Wir haben mit Kolleginnen und Kollegen daran gearbeitet, was uns Mut macht und Kraft gibt in dieser Zeit der Veränderungen, der Abbrüche und Neuanfänge. Und dann stand da dieser Baum in seiner Schönheit. In Kapitel 17, Vers 7 und 8 im Buch des Propheten Jeremia heißt es: „Gesegnet ist der Mensch, der sich auf Gott verlässt und dessen Zuversicht Gott ist. Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum Bach hinstreckt. Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht, sondern seine Blätter bleiben grün. Und er sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhören Früchte.“

Darauf zu vertrauen, dass wir eine Zukunft haben, Zukunft bei Gott: das macht mir Mut für den Weg. Mit Hoffnung im Herzen geht es sich leichter. Dürrezeiten lassen sich überstehen, wenn uns die Kraft zuwächst von Gott.

Noch etwas ist mir an diesem Baum aufgefallen: Irgendwann einmal waren es 3 einzelne kleine Stämme. Sie sind zusammengewachsen. Seitdem trotzen sie jedem Sturm, gemeinsam bilden sie eine mächtige Krone. Auch wir können gemeinsam besser bestehen als vereinzelt. Miteinander lassen sich oft viel leichter Lösungen finden für all das, was uns derzeit umtreibt, als allein.

Die Kraft dazu ist uns geschenkt von Gott.