Wie können wir angesichts der Krisen weiter glauben?

Pastorin Simone Bremer

von Pastorin Simone Bremer


Krisen durchrütteln unser Leben. Die Klimaveränderungen, die Pandemie, und der von Russland angezettelte Krieg bringen unsere Ordnungen ins Wanken.

Was tröstet uns und hilft in diesen Zeiten?

„So wie es ist, wird es nicht bleiben“, ist der Inhalt eines Briefes, den Paulus, der große Briefschreiber der Bibel, vor 1900 Jahren geschrieben hat. Es ist ein Durchhaltesatz, der den Christen Trost zu sprechen wollte. Denn sie wurden damals verfolgt, gefoltert und getötet.

„Konzentriert euch auf das Wesentliche“. Das Wesentliche für Paulus ist, wie in der Absurdität der umgedrehten Verhältnisse Kraft für die Gegenwart steckt. Jesus ist der Retter, der in tiefster Hilflosigkeit am Kreuz hängt, er ist der König, der auf einem kleinen Esel reitet. Gängige politische Muster, Könige auf Pferden, Arme auf Eseln werden durchbrochen. Die Geschichten von Jesus durchrütteln die gängigen Regeln.

Unsere Gegenwart ist geprägt davon, wie gängige, politische Muster durchbrochen werden. Verhandeln als Lösung ist obsolet, „Frieden schaffen ohne Waffen“, dieser lieb gewonnene Slogan der Abrüstungszeit schmeckt heute bitter, angesichts der Leidenden von Mariupol und Butscha.

So wie es ist, wird es nicht bleiben! Dieser Ausruf wird für Leidende zum Trostwort. Das Ungewöhnliche in Jesu Leben tröstet, weil es Wege aufzeigt, wo vorher alles festgelegt schien. Das Hoffnungslied der Ukrainer und unseres, denn sie kämpfen für unsere Freiheit, ist der Song einer auf den Kopf gestellten Welt. Die militärisch Mächtigen verlieren und die Zivilbevölkerung siegt.

Leid ist da. Das ist eine uralte Weisheit. Leid kann durch uns beendet werden. Denn was an Ostern überlebt, ist die Liebe, zu der Jesus fähig war, und ist die Liebe, zu der wir fähig sind.