Anna Benkiser-Eklund
© Jürgen Schindler
Anna Benkiser-Eklund

Faible fürs Wasser

Anna Benkiser-Eklund ist neue Pastorin in Kiel

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Ich hab noch nie so auf dem Trockenen gelebt, wie bis eben noch in Glinde.“ Doch jetzt hat die Ostsee sie wieder: Anna Benkiser-Eklund ist die neue Pastorin der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Pries-Friedrichsort (Kiel) - Falckensteiner Strand inklusive. „

Wenn ich an der Förde sitze, stelle ich mir vor, dass sich meine Heimat hinten am Horizont erahnen lässt“, meint Anna Benkiser-Eklund. Wenn die junge Frau von Heimat spricht, denkt sie zuerst an Finnland, wo sie vor 35 Jahren geboren wurde. Doch schon wenig später zog die kleine Anna mit ihrer Familie nach Deutschland. In Frankfurt übernahm ihr Vater, ebenfalls Pastor, eine finnische Gemeinde. Zum Abitur und zum Theologiestudium ging es für Benkiser-Eklund wieder zurück an den östlichsten Zipfel Skandinaviens. Heute ist die Finnin mit einem gebürtigen Schwaben verheiratet, die beiden haben zusammen einen dreijährigen Sohn.

„Und als wir als Familie zum ersten Mal am Falckensteiner Strand waren, hatten wir das Gefühl, dass wir am richtigen Ort angekommen sind“, strahlt die Pastorin.

Zum Wasser fühlte sich Benkiser-Eklund schon immer hingezogen. Vielleicht hat sie auch deshalb ihre ersten Berufsjahre unter Seeleuten verbracht: bei der finnischen Seemannsmission in Lübeck, London und Hamburg. Ihre erste Station in der Nordkirche war dann Glinde, wo sie gerne als Pastorin gearbeitet hat. Die Kleinstadt in Stormarn war halt nur so weit weg vom geliebten Meer.

„Das Leben ist Kind“, beschreibt sie ihre aktuelle familiäre Situation. Damit sie sich in Vollzeit ihren Aufgaben als Pastorin widmen kann, hat ihr Mann, ein Ingenieur, auf halbtags reduziert. „Und wenn es irgendwie geht, dann buddel ich im Garten: Eigene Gurken und Tomaten müssen unbedingt sein“, findet Benkiser-Eklund. Was nicht sofort auf dem Teller landet, kocht sie ein. Die Hobbygärtnerin lacht: „Und dann verschenke ich Gläser mit Kürbis oder rote Beete.“

Für ihre neue Aufgabe steckt die Pastorin voller Ideen. Von ihrer bisherigen Pfarrstelle in Glinde bringt sie die „Krabbelkirche“ mit: „Fünf Minuten Andacht in der Kirche, aber dann nicht stillsitzen, sondern toben mit den kleinen Kindern und sich mit den jungen Vätern und Müttern bei Apfelschnitzen austauschen.“

Den Falckensteiner Strand möchte sie auch gleich in die Gemeindearbeit einbauen. „Ich habe eine Fortbildung gemacht, wie man Gott in der Natur entdecken, sein Wirken spüren kann“. Den Plan für diese Projekt hat sie praktisch schon in der Schublade.

Ansonsten freut sich die Pastorin auf das, was im Kirchendeutsch „Amtshandlungen“ heißt, also auf Taufen, Trauungen und Trauerfeiern. „Die Menschen in wichtigen Moment ihres Lebens zu begleiten, das ist ein wahnsinnig großes Geschenk.“

Jürgen Schindler,