Stefan Block, Maike Windhorn-Stolte
© Jürgen Schindler

Banner mahnen an den Frieden

An vielen Kirchen und Gebäuden Altholsteins erinnern Bibelzitate an den Frieden. Als stummes Zeichen laden sie zu Gebeten angesichts des Ukrainekriegs ein.

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"Die Konfis waren sofort völlig dafür", sagt Pastorin Maike Windhorn-Stolte. Und deshalb hat sie mit den Jugendlichen gemeinsam das blaue Banner vor die Neumünsteraner Bugenhagenkirche gehängt. "Selig sind, die Frieden stiften", steht in großen, weißen Buchstaben darauf. "Viele Autos halten hier an der Ampel am Hansaring. Das Banner erinnert uns mitten im Ukrainekrieg an den Frieden", meint die Pastorin.

Ihren Konfirmanden bereite der Konflikt Angst um ihre Zukunft. "Sie sehen das Grenzenlose in Gefahr, fragen sich ernsthaft, was auf sie zukommt. Wir haben daraufhin überlegt, wie Krieg mit Gottes Hilfe überwunden werden kann", beschreibt Windhorn-Stolte ihre Eindrücke.

Fast an allen Kirchen Neumünsters und im Ev.-Luth. Kirchenkreis Altholstein hängen zwischenzeitlich Banner als biblische Mahnung für den Frieden. "Suche Wahrheit und Frieden" lautet ein weiteres Zitat, das Propst Stefan Block für die Banneraktion ausgesucht hat. "Die Wahrheit bleibt im Krieg auf der Strecke. Das zeigt sich auch bei der Propaganda im Ukrainekonflikt", erklärt der leitende Geistliche. Als Initiator möchte Block mit den Bannern ein "stummes, aber doch sprechendes Zeichen setzen. Es geht darum, etwas Eigenes zu formulieren, was nur wir Christinnen und Christen sagen können."

Für den Theologen sind die Bibelzitate auch eine Einladung zum Gebet. "Viele Kirchengemeinden verbinden jetzt Friedens- mit Passionsandachten. Denn dabei nehmen wir Anteil am Leid der Menschen und am Leid Christi". Pastorin Windhorn-Stolte hat erlebt: "Ich bin oft angesprochen worden: Bitte, beten Sie für die Ukraine."

Jürgen Schindler,