Theatergruppe Kunstpause
© Jürgen Schindler

Musical statt Krippenspiel

Die Theatergruppe Kunstpause geht an Heiligabend neue Wege in der Neumünsteraner Anscharkirche.

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An Heiligabend schneit es in der Anscharkirche in Neumünster. Das gehört zum Weihnachtsmusical, das die Theatergruppe Kunstpause im Gottesdienst um 23 Uhr aufführt.

Früher, also ganz früher, da war Darstellerin Bella auch mal die Maria im Krippenspiel, so ganz klassisch. Diesen Heiligabend spielt sie Joe und rappt im Gottesdienst. „Mal ausprobieren“, meint Bella. Richtig Lust aufs Ausprobieren haben alle, die beim Weihnachtsmusical mitspielen: elf junge Leute zwischen 17 und 23 Jahren. „Ich find’s toll, dass wir die Möglichkeit haben, das zu machen, über den Schatten zu springen und die Menschen ganz anders zu erreichen“, sagt Melina.

Anders bedeutet: Der Kopf der Theatergruppe Kunstpause, Jason Zeichner, hat eine weihnachtliche Geschichte geschrieben und vertont. Dabei hat er sich teilweise bei bekannten Melodien bedient, bei Driving Home for Christmas oder den Beach Boys genauso wie bei einem modernen Lobpreissong. Auch die Handlung des Musicals ist voller Anspielungen auf die traditionelle Weihnachtsgeschichte, obwohl das auf den ersten Blick gar nicht so scheint. „Eine Jugendgruppe will am Ende ihrer Winterfreizeit ein Stück zum Bus gehen und wird von einem Schneesturm überrascht“, beschreibt Zeichner das Setting. Im Laufe des Stücks verlieren sich die jungen Leute, buchstäblich wie im übertragenen Sinne. „Sie verlieren die Hoffnung, überstehen den Sturm und lernen sich neu kennen.“

Eingewebt in das Musical ist eine kurze Predigt von Nils Meyer, Referent für die Jugendkirche im Ev.-Luth. Kirchenkreis Altholstein. Auch zwei Weihnachtsklassiker zum Mitsingen kommen vor.

„Das ist witzig und spannend“, meint Jules. Sie übernimmt wie Mitspielerin Emily einen Solopart. Deshalb aufgeregt sind die beiden (noch) nicht, aber sich absolut sicher: „Der Gottesdienst und das Weihnachtsmusical sind etwas ganz Besonders, etwas komplett Neues, Kreatives, und wir freuen uns auf alle, die Lust haben, uns an Heiligabend zu sehen.“

Jürgen Schindler,