Pastor Horst Uwe Kraupner
© Stefanie Rasmussen-Brodersen
Pastor Horst Uwe Kraupner

Abschied an der Vicelinkirche

Pastor Horst Uwe Kraupner geht in den Ruhestand

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Abschied an der Vicelinkirche Gerade ist Pastor Horst Uwe Kraupner 66 geworden, jetzt hat er den Ruhestand vor Augen. Er verabschiedet sich von der Kieler Friedensgemeinde im Gottesdienst am Sonntag, 30. Juni, um 10 Uhr in der Vicelinkirche.

In der Friedensgemeinde fühlte Kraupner sich die letzten zwölf Jahre sehr wohl: „Wir haben hier eine ganz gute Zusammenarbeit, das hat sich irgendwie zusammengefunden.“ Natürlich habe die Gemeinde auch gelitten, erzählt der Pastor nachdenklich: „Gerade durch Corona, da ist einiges weggebrochen.“ Dann fügt er hinzu: „Hier muss mal jemand Platz machen“ und meint sich selbst. „Ich wünsche der Gemeinde, dass es ihr gelingt, unsere jungen Mitglieder wieder mehr anzusprechen.“

Mehr als 30 Jahre lang ist Horst Uwe Kraupner schon Pastor: Nach seinem Studium hat er ab 1988 in Dithmarscher Kirchengemeinden gearbeitet und dort eine Familie gegründet. Ein Burnout samt Klinikaufenthalten bremste ihn aus. Pause, Weggabelung, dann Wiedereinstieg und der Wechsel nach Kiel, das war 2012. Die Friedensgemeinde wurde seine neue Wirkungsstätte. Neben Jugend- und Seniorenarbeit, Trauungen und Konfirmationen hat er hier immer wieder Ausflüge in andere Bereiche gemacht. Als Radfahrer den Motorradgottesdienst übernehmen? Warum nicht? Mit der Gemeinde in die Justizvollzugsanstalt zu Gottesdienst und Begegnung mit Häftlingen gehen? Ja gerne! Kraupner engagierte sich zudem in der Feuerwehr und war schon als Notfallseelsorger unterwegs, als es diesen Dienst offiziell noch gar nicht gab. „Ich wollte nie ein Pastor sein, der einfach nur in seiner Kirche sitzt. Ich habe einfach eine gewisse Offenheit und Lust, über ungeschriebene Grenzen mal rüberzugucken.“

Für den Ruhestand hat der Horst Uwe Kraupner nur vage Pläne. Die Geige mal wieder raus-holen, öfter joggen an der Kiellinie, Wandern mit dem Alpenverein sowie Radtouren mit Frau Angelika stehen auf der Wunschliste. „Aber eigentlich werde ich erstmal die Beine hochlegen und ganz langsam mal gucken“, lacht der Pastor. „Beispielsweise wo wir in Zukunft leben wollen.“ Kraupner wird mit seiner Frau Angelika nämlich zunächst als normaler Mieter im Pastorat an der Paul-Fleming-Straße wohnen bleiben. Ist das klug? Er lacht wieder: „Zum Glück ist meine Nachfolgerin Pastorin Monika Behrend ja schon seit einem Jahr da, da läuft der Übergang glatt. Und ich glaube, ich kann das gut trennen.“

Stefanie Rasmussen-Brodersen,