Pastor Manfred Schade
© Stefanie Rasmussen-Brodersen
"Fast paradiesisch" - Das Ehepaar Schade wohnt am Kloster Preetz.

Abschied nach 34 Jahren in Flintbek

Pastor Manfred Schade: Kam, blieb und geht jetzt in den Ruhestand.

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Nach 34 Jahren im Dienst verlässt Pastor Manfred Schade die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Flintbek Richtung Ruhestand. Propst Stefan Block entpflichtet ihn am Sonntag, 1. Mai, um 10 Uhr im Gottesdienst in der Flintbeker Kirche. Im Anschluss plant die Kirchengemeinde einen Sektempfang im Gemeindehaus.

Auf die Frage, was er denn im Ruhestand nun so vorhabe, lacht Manfred Schade, sie wird ihm dieser Tage oft gestellt. Dann breitet er die Arme aus: „Einfach mal nichts tun! Ausschlafen, gut frühstücken, in Ruhe die Zeitung lesen und gucken, was der Tag so bringt!“ Pläne macht er ganz bewusst noch keine, aber der 65-Jährige träumt von Theaterbesuchen ohne Termingerangel, spontanen Ausflüge zu Ausstellungen, vielleicht mehr Sport und Reisen ohne Rücksicht auf Urlaubsvertretungen. „Das war ja bisher nicht einfach, mit einer Familie und den vielen Treffen mit Ehrenamtlichen, die nur abends und am Wochenende können.“

Direkt nach seinem Vikariat in Kiel Mettenhof in den 80er Jahren war Manfred Schade als Pastor in die Kirchengemeinde Flintbek gewählt worden, er blieb 34 Jahre lang. „Natürlich gab es da auch mal Überlegungen, etwas Anderes zu machen“, erzählt er und schmunzelt, „aber meine Familie sagte `du kannst ja gehen, wir bleiben hier´!“ Denn seine Frau und seine drei Kinder waren ebenso wie er fest in der Kirchengemeinde verwurzelt. Letztere sind erwachsen, Schade und seine Frau zogen im letzten Juli in eine Altbauwohnung auf dem Preetzer Klostergelände. Vor zwei Jahren gab Manfred Schade den Vorsitz im Kirchengemeinderat ab. Die Distanz wird helfen, loszulassen, ist der Pastor sich sicher. Jahrzehnte der Arbeit und viele persönliche Verbindungen hinter sich zu lassen, sei natürlich eine zwiespältige Sache.

Gerne erinnert sich der Geistliche an die ganz alltägliche Arbeit miteinander. Trotzdem gab es Höhepunkte, wie die 777 Jahrfeier der Kirche in Flintbek, die sie im Jahr 2000 eine Woche lang auf den Dörfern gefeiert haben, mit Kunst, Musik, Vorträgen und Prominenz aus Kirche und Politik. Aber auch schwere Zeiten bleiben Manfred Schade im Gedächtnis, zum Beispiel als die Unterbringung von Menschen auf der Flucht in der Gemeinde ihm und seiner Familie Drohbriefe, Anrufe und eine Anzeige von rechts außen einbrachte.

Neben seinem Amt als Gemeindepastor engagierte sich Schade 12 Jahre lang im Vorstand des damaligen Nordelbischen Missionszentrums. Der Geistliche arbeitete außerdem als Supervisor und Seelsorger auf Kreuzfahrtschiffen. „Wichtig ist, keine Konflikte zu scheuen, aber die Menschen zu achten, ihnen zuzuhören, auch da, wo es schmerzvoll ist.“ In seiner Kirchengemeinde begrüßte Manfred Schade unter anderem Gäste aus Papua-Neuguinea, Tansania und Uganda. Dass Flintbek weiterhin eine gastfreundliche, offene Gemeinde bleibt, die für die Menschen da ist, das wünscht er sich.

Seine Nachfolgerin hier ist derzeit im Mutterschutz und wird daher von Pastorin Andrea Simowski vertreten. Die Kirchengemeinde in Flintbek richtet mehrere Veranstaltungen zum Abschied von Manfred Schade aus. Außer dem Gottesdienst plant sie ein Gemeindefest am Sonnabend, 30. April, ab 14.30 Uhr im Gemeindezentrum, sowie am selben Tag ein Konzert ab 17 Uhr zu Ehren ihres langjährigen Pastors.

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