Kinder begrüßen Sozialministerin Aminata Touré in ihrer Kita
© Jürgen Schindler

Es ist normal, verschieden zu sein

Sozialministerin Touré besucht die Ev. Kita Noahs Arche

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Blümchen für die Ministerin: Am Donnerstag (30.03.) hat Aminata Touré die Ev. Kindertagesstätte Noahs Arche im Kieler Stadtteil Neumühlen-Dietrichsdorf besucht. Mariam (6 Jahre) und Maksim (5 Jahre) überreichen ihr zur Begrüßung einen Frühlingsstrauß. Grund für den Besuch: Schleswig-Holsteins Sozialministerin will sich informieren, wie Mädchen und Jungen frei von Rassismus und Diskriminierung groß werden können.

In der Ev. Kindertagesstätte Noahs Arche spielt dieses Thema schon lange eine wichtige Rolle. Kein Wunder, schließlich treffen dort täglich 85 Kinder aufeinander, die 15 verschiedene Sprachen sprechen. "Ich spiele nicht mit dir, weil du eine andere Hautfarbe hast oder schiefe Ohren." Kita-Leiterin Christin Hallmann berichtet in dem gut einstündigen Gespräch mit der Ministerin, dass ähnliche Sätze hin und wieder zwischen Kindern fallen. "Dann nehmen meine Mitarbeiterinnen sich Zeit, nachzufragen: Warum hast du diese Gedanken?", erläutert Hallmann. "Wir versuchen zu erklären, dass wir alle verschieden sind, dass normal und gut so ist." Das Schlüsselwort in der Kita heißt Vielfalt.

Aminata Touré fragt nach. Will wissen, was die Mitarbeiterinnen tun könnten, damit sich beispielsweise ein Kind mit schwarzer Hautfarbe nicht fühlt, anders zu sein. "Bei uns sind Kinder nicht anders, sie sind besonders", erklärt Katrin Machleb der Sozialministerin. Die Erzieherin in der Gruppe "Wühlmäuse" möchte den Mädchen und Jungen eine Basis mitgeben: So wie sie sind, sind sie genau richtig.

Darüber hinaus gibt es in der Kita Puppen, die diese kulturelle Vielfalt widerspiegeln, jede Menge Malstifte für jede Hautfarbe und sogenannte klischeefreie Bilderbücher.

Am Gespräch an diesem Donnerstagvormittag mit der Ministerin nehmen weitere Mitarbeiterinnen teil, auch Eltern sowie Fachkräfte des Trägers von Noahs Arche, dem Ev.-Luth. Kirchenkreis Altholstein. Im Gespräch mit Touré wünschen sie sich unisono weitere Unterstützung auf diesem Weg: feste Beratungsstrukturen, wie man mit Situationen umgehen kann, bei denen Rassismus mitschwingt, außerdem Hilfen, um noch sensibler für dieses Thema zu werden.

Dass die Ev. Kindertagesstätte Noahs Arche schon weit auf diesem Weg ist, erfährt die Ministerin als Nesrin El Cheik über ihre Erfahrungen spricht. Die junge Muslima arbeitet im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes in der Gruppe "Trolle" mit. Sie fühle sich im Team aufgenommen, respektiert und geschätzt, so wie sie ist. Glücklich vor Rührung kullern Tränen über ihre Wangen, Ministerin und Mitarbeiterin liegen sich zum Abschluss der Gespräche in den Armen.

Jürgen Schindler,