Festmahl
© Jürgen Schindler
Gemeinschaft beim Festmahl erfahren

Festmahl in St. Nikolai

Rund 100 Menschen feiern das Leben

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Nervös, ja nervös war sie schon. Mit ihrem Team hat Pastorin Maren Schmidt ein Festmahl vorbereitet, für etwa 80 Personen. Draußen auf dem Alten Markt in Kiel sollten an diesem Sonntag (7.7.) alle sitzen. Aber bei dem Wind und wo niemand weiß, wann der nächste Schauer kommt?

Stattdessen sitzen nun annähernd 100 Menschen in der Offenen Kirche St. Nikolai an den gedeckten Tafeln im Seitenschiff und essen. Großes Stimmengewirr, das Klappern von Besteck und Geschirr, ein Blockflötenspieler im Hintergrund. Maren Schmidts Puls beruhigt sich langsam wieder: „Alle haben etwas zu essen. Es ist bunt gemischt, alle reden miteinander und können offenbar etwas miteinander anfangen. Ich bin sehr glücklich.“

Viele Gäste sind nach dem feierlichen Gottesdienst geblieben, andere sind neu dazugekommen, von draußen, von der Straße. Manche haben vielleicht kein Dach über dem Kopf. Doch beim Festmahl zählen nicht die Unterschiede, sondern die Gemeinschaft. Jeder und Jede darf sich willkommen fühlen. 

„Lasst uns das Leben feiern“, hatte Bischöfin Nora Steen die Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes aufgerufen. Das hat sich keiner zweimal sagen lassen an diesem Sonntag. Die Stimmung in der Offenen Kirche St. Nikolai ist gelöst.

Bischöfin Steen hatte in ihrer Predigt daran erinnert, dass in der Bibel das Reich Gottes oft mit einem gemeinsamen Mahl verglichen wird. Dass Jesus sich mit allen an den Tisch gesetzt hat, nicht nur mit der feinen Gesellschaft.

Beim Blick durch die Kirche scheint das beim Festmahl ein Stück weit Wirklichkeit geworden zu sein.

Das Festmahl ist eine Kooperation der Offenen Kirche St. Nikolai und dem Straßenmagazin HEMPELS. Es gehört zum Rahmenprogramm der Fotoausstellung „Traumbilder“, die Mitarbeitende und Verkäufer:innen von HEMPELS in schillernden Theaterkostümen zeigt. Die Ausstellung ist noch bis zum 21. Juli in der Offenen Kirche St. Nikolai in Kiel zu sehen. Das Rahmenprogramm gibt es hier zum Herunterladen.

Jürgen Schindler,