Synodenpräses Michael Rapp, Bischöfin Nora Steen, Pastorin Simone Pottmann
© Christoph Donner
Michael Rapp, Bischöfin Nora Steen, Simone Pottmann

Haushalt und Nahost

Synode verabschiedet sich mit Erklärung

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Zur letzten Sitzung der Legislaturperiode hat sich die Altholsteiner Synode in Kiel am Freitag (17.11.) getroffen. Im Gemeindehaus Holtenau nahmen die rund 70 Vertreter des Ev.-Luth. Kirchenkreises den Jahresabschluss 2022 entgegen und beschlossen den Haushalt 2024. Im Anschluss wurden die Synodalen in einem Gottesdienst in der Dankeskirche verabschiedet, die Predigt hielt die frischgebackene Schleswiger Bischöfin Nora Steen.

Der Haushaltsplan des Kirchenkreises Altholstein für das Jahr 2024 sieht vor, dass alle Kirchengemeinden und der Kirchenkreis mit weniger Geld auskommen müssen als noch in diesem Jahr. Hinzu kommen höhere Personalkosten durch steigende Gehälter. Aus diesem Grund nimmt der Kirchenkreis zwei Millionen Euro aus seiner Rücklage, um besondere Härten zu vermeiden.

Die Weltpolitik war in Holtenau ebenso präsent: Per Abstimmung stellte sich die Synode hinter eine „Erklärung zur Gewalt in Nahost und dem erstarkenden Antisemitismus bei uns“ von Propst Stefan Block und Pröpstin Almut Witt. Die Erklärung verurteilt die Terroranschläge der Hamas und gedenkt dem Leid der Menschen in Israel und Gaza. Deutlich positioniert sich Altholstein zur Verfolgung jüdischer Mitbürger: „Wir wollen den Mund aufmachen und sagen ´Nein!´ zu jeder Form von Antijudaismus und Antisemitismus, hier bei uns und wo auch immer. Und wir sagen ´Ja´, wenn unsere jüdischen Nachbarinnen und Nachbarn gerade in diesen Tagen uns an ihrer Seite brauchen.“ Weiter im Text heißt es: „Zugleich klagen und beten wir für alle Menschen, die in dem nun entfesselten Krieg in Israel und Gaza Leid tragen.“ Die Erklärung endet mit den Worten: „Wir sehnen uns danach, dass die Waffen schweigen. Und wir wagen es immer noch zu hoffen: Dass es am Ende einen gerechten Frieden geben kann für Israel und Palästina.“

Die Sitzung in Kiel-Holtenau bildete für die Altholsteiner Synode den Schlusspunkt der laufenden Legislaturperiode, viele Mitglieder sind ab März nicht mehr Vertreter des Kirchenkreises. Pröpstin Almut Witt verabschiedete das Kirchenparlament: „Danke für Ihr Mitdenken und Mitentscheiden, für alle Ideen, die Sie eingebracht haben, egal, ob sie umgesetzt wurden oder anders entschieden wurde. Danke für Ihre gute Unterstützung, für Ihr Vertrauen und den Mut, zu unserer Kirche zu stehen.“

Auch Bischöfin Nora Steen wandte sich in ihrer Predigt direkt an die Synodalen: „Ich wünsche mir, dass Sie weiter dran bleiben an Ihrer Sehnsucht, wie und was Kirche sein soll für die Menschen in Altholstein und weit darüber hinaus.“

Dem Synodenpräsidium, bestehend aus Michael Rapp, Pastorin Simone Pottmann und dem abwesenden Falk Stadelmann sprach Witt besonderen Dank aus: „Die Synode wusste sich bei Ihnen immer in guten Händen.“ Der scheidende Synodenpräses Michael Rapp erinnerte in seinem eigenen Rückblick an die außergewöhnlich starke Belastung der Synode, durch die Coronajahre und den Überfall Russlands auf die Ukraine. Er schloss mit den Worten: „Kaum etwas ist heute so wie es zuvor war. Dennoch finden wir in unserem Glauben auch heute stets festen Halt, so wie wir es auch wieder während unserer Tagung und im Gottesdienst erfahren haben.“

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