Diakon Matthias Thiele
© Stefaie Rasmussen-Brodersen
Diakon Matthias Thiele

Der Neue im Städtischen

Kieler Krankenhausseelsorger Diakon Matthias Thiele

Übersicht aller Nachrichten

Im Krankenhaus zu liegen, ist nicht schön, vor allem im Advent und zu Weihnachten. Zwischen Diagnosen und Medikamenten ist Diakon Matthias Thiele auch in dieser Zeit für die Menschen da. Er ist neuer Seelsorger am Städtischen Krankenhaus in Kiel. „Die Zuwendung zu Kranken ist ein wesentlicher Teil des christlichen Glaubens“, stellt der 53-Jährige fest. „Jesus hat sich immer denen zugewandt, die am Rande stehen.“

Patienten, Angehörige und Mitarbeitende reden mit ihm längst nicht immer über Krankheit, sondern über Alltagsprobleme, Ängste, Kummer oder auch Erinnerungen. Oft geht es um Biografien. Matthias Thieles eigener Lebenslauf führte ihn auf Umwegen an das Städtische Krankenhaus.

Geboren in Hamburg, aufgewachsen in Hessen, studierte Thiele katholische Theologie, wurde 2003 zum Priester geweiht und arbeitete in Kiel, Ahrensburg und Lübeck. Aus persönlichen Gründen beschloss Thiel, sich eine neue kirchliche Heimat zu suchen, er konvertierte 2017 zum evangelisch-lutherischen Glauben. Ohne Kirche zu leben, kam für ihn nicht in Frage: „Meinen christlichen Glauben möchte ich in einer Gemeinschaft leben.“

Während der Umbruchzeit hat Matthias Thiele in allen möglichen Jobs gearbeitet, eine Zeit lang Zeitungen ausgetragen. Ehrenamtlich engagierte er sich in der Kieler Jakobi-Kirchengemeinde. „Als ich die Stellenanzeige für die Krankenhausseelsorge sah, dachte ich, ´oh ja, das willst du unbedingt machen`.“ Jetzt arbeitet er im Team mit Pastorin Wiebke Ahlfs am Städtischen. „Die Arbeit ist noch vielfältiger als gedacht“, fasst er zusammen, „ich bekomme so viele Einblicke in das Leben der Menschen.“

Reden kann Matthias Thiele übrigens in mehreren Sprachen, vor allem den slawischen, wie tschechisch, russisch, slowakisch und „ein bisschen polnisch“. „Wenn mir langweilig ist, besorge ich mir Bücher und lerne Sprachen“, erzählt er schmunzelnd. Seine Kenntnisse sind im Krankenhaus nützlich, schließlich trifft er hier die unterschiedlichsten Nationalitäten. Die Religionszugehörigkeit hingegen spiele kaum eine Rolle: „Sie fragen mich ja nicht als Theologen an, sondern als Seelsorger“, erklärt der Diakon und fügt hinzu, „natürlich beten wir auch, wenn es gewünscht wird“.

Jede Woche feiern die Seelsorger Gottesdienst im Raum der Stille im Gebäude des Krankenhauses, dafür werden auch Patienten mit dem Rollstuhl gebracht. Am Heiligen Abend übernimmt in diesem Jahr Wiebke Ahlfs die Feier, am 24.12. um 10 Uhr in Haus 2.

 

,