Die Kapelle auf dem Parkfriedhof Eichhof
© Jürgen Schindler
Teile der Kapelle sind ab Mai für Reerdigungen reserviert

Reerdigung auf dem Parkfriedhof Eichhof

Altholstein vermietet Teile der Friedhofskapelle, damit dort Tote reerdigt werden können.

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Der Ev.-Luth. Kirchenkreis Altholstein und MEINE ERDE, der europaweit erste Anbieter der nachhaltigen Bestattungsform Reerdigung, haben einen Kooperationsvertrag geschlossen: In der Kapelle des Kieler Parkfriedhofs Eichhof werden ab Mai 2023 sogenannte Reerdigungs-Kokons aufgestellt. Bei der Bestattungsform Reerdigung wird der Körper einer verstorbenen Person in einem sargähnlichen Kokon auf Stroh und Grünschnitt gebettet und innerhalb von 40 Tagen in Erde transformiert. Die Reerdigung wird seit Februar 2022 in Schleswig-Holstein angeboten. Das erste sogenannte Alvarium, ein Gebäude für die Durchführung von Reerdigungen, befindet sich auf dem evangelischen Neuen Friedhof in Mölln.

"Der wunderschöne Parkfriedhof und die Verstetigung der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Nordkirche haben uns von Kiel als bestem Standort in Schleswig-Holstein für die Eröffnung unseres zweiten Alvariums überzeugt", erklärt Pablo Metz, Co-Gründer von MEINE ERDE. "Wir freuen uns auf eine langfristige Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis Altholstein. Nun können wir noch mehr Menschen, die sich eine sanfte, ökologische und völlig natürliche Bestattungsform wünschen, die Reerdigung anbieten."

Der Kirchenkreis Altholstein vermietet dazu an das Unternehmen Abschiedsräume, die schon seit langem nicht mehr genutzt werden, außerdem die sogenannte kleine Kapelle. "Damit leisten wir als Kirchenkreis auch einen Beitrag zum Erhalt dieser denkmalgeschützten Gebäude", erklärt Pröpstin Almut Witt. Sie freue sich auf die Zusammenarbeit mit MEINE ERDE.

Witt überzeugt die Reerdigung als innovative Bestattungsform, nicht zuletzt wegen des klimafreundlichen Verfahrens. Ein würdevoller Umgang mit den Verstorbenen sieht die Theologin als gesichert: "Der Zeitraum von 40 Tagen, den die Reerdigung benötigt, knüpft an viele biblische Erfahrungen an. 40 Tage sind zugleich ein guter Rahmen, in der die Angehörigen seelsorgerlich begleitet werden können, um dann am Grab getröstet Abschied nehmen zu können."

Olga Perov & Jürgen Schindler,